Ars-sur-Moselle – Römisches Aquädukt (Moselle)
Inhaltsverzeichnis
🟡 Einleitung
Direkt am Chemin des Allemands – dem historischen Pilgerweg von Trier nach Le Puy – liegt eines der eindrucksvollsten römischen Bauwerke Nordfrankreichs: Das Aquädukt von Ars-sur-Moselle. Die monumentalen Pfeiler und Bögen, die heute noch das Tal durchziehen, zeugen von der hochentwickelten Baukunst der römischen Zeit und der Bedeutung von Metz als antike Großstadt Divodurum.
🏛️ Geschichte & Funktion
Das Aquädukt wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. unter Kaiser Drusus errichtet, um frisches Quellwasser aus der Gegend von Gorze nach Divodurum (heute Metz) zu leiten. Die 22 km lange Leitung bestand aus:
12,7 km unterirdischem Kanal
einer Arkadenbrücke über die Mosel bei Ars-sur-Moselle und Jouy-aux-Arches
weiteren 8 km unterirdischer Fortführung bis Metz
Die römische Stadt Metz zählte etwa 20.000 Einwohner und benötigte Wasser für Thermen, Brunnen und Latrinen. Mit einer Höhe von bis zu 27 m ist das Bauwerk das drittgrößte römische Aquädukt Europas.
🧱 Erhaltener Bauzustand
Von den einst 110 Pfeilern sind heute noch zahlreiche erhalten – darunter:
10 Pfeiler am linken Moselufer
16 am rechten Ufer
17 Pfeiler mit originalen Bögen verbunden
Auf den Fotos zu sehen ist der linke Uferabschnitt, wo sich einige der besten erhaltenen Bogenstellungen befinden. Der Bahndamm schneidet heute den ursprünglichen Verlauf, was die gewaltige Höhe der Pfeiler besonders sichtbar macht.
Seit 1840 steht das Bauwerk unter Denkmalschutz.
Der Ortsname Ars leitet sich vom lateinischen Arcus (Bogen) ab – das Aquädukt ist somit auch Namensgeber und Wahrzeichen des Ortes.
🧭 Bezug zum Pilgerweg
Das Aquädukt liegt direkt am Chemin des Allemands, einem historischen Jakobsweg, der von Trier über Metz bis nach Le Puy-en-Velay führt. Die römische Wasserleitung erinnert daran, wie stark Geschichte und Infrastruktur diesen Weg geprägt haben – von der Antike bis zum Mittelalter.
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