Die Templerkapelle in Metz: Ein Erbe des Templerordens und spätromanisches Juwel
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Die Templerkapelle in Metz, Lothringen, ist eine spätromanische Kapelle, die in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet wurde (ca. 1180–1200). Sie war Teil einer Komturei des Templerordens. Die Kapelle ist eines der wenigen Überbleibsel des mittelalterlichen Templerordens in Metz und spiegelt die Geschichte und Architektur dieser Zeit wider.
Geschichte
Die Errichtung der Templerkapelle wurde durch Schenkungen ermöglicht, die den Bau der gesamten Anlage finanzierten. Die älteste bekannte Schenkung stammt aus dem Jahr 1147 von den Brüdern Gerard und Guerin de Bosanville, die anlässlich ihres Aufbruchs zum Zweiten Kreuzzug spendeten. Dieser Kreuzzug wurde von Bernhard von Clairvaux in Metz gepredigt, was die Bedeutung der Stadt als religiöses Zentrum unterstrich.
Nach der Auflösung des Templerordens auf dem Konzil von Vienne im Jahr 1312 verschwand der Orden auch aus Metz bis spätestens 1319. Das Vermögen der Metzer Komturei wurde aufgeteilt: Ein Teil ging an den Deutschritterorden, ein weiterer an den Orden der heiligen Elisabeth von Thüringen, der sich gegenüber der Kirche Saint-Eucaire befand. Der größte Teil, einschließlich der Komturei, fiel an den Orden St. Johannes vom Spital zu Jerusalem, der in Metz in der Nähe der Brücke Moyen-Pont ansässig war.
Architektur
Außenarchitektur
Die Templerkapelle ist ein architektonisches Meisterwerk der Spätromanik. Der Hauptraum der Kapelle ist achteckig gestaltet, was in der Bauweise der Templerordenkapellen üblich war. Ein rechteckiger Altarraum schließt sich nach Osten an, der wiederum mit einer Apsis abschließt. Das Tympanon über dem Eingang zeigt Reste des Templerkreuzes, das auf die ursprüngliche Nutzung der Kapelle hinweist.
Innenarchitektur
Der Innenraum der Kapelle war ursprünglich mit Fresken bemalt. Einige dieser Originalfresken aus dem 14. Jahrhundert sind in einer kleinen Nische in der südlichen Wand des Oktagons erhalten geblieben. Diese Fresken zeigen die Jungfrau Maria, die unter einem Kleeblattbogen sitzt, ein Kruzifix in der Hand hält und mit dem Zeigefinger auf den Heiland deutet. Daneben sind das Rad des Martyriums der heiligen Katharina und ein Heiliger mit Mitra und Bischofsstab zu erkennen.
Die dominierende Ausmalung, die heute in der Kapelle zu sehen ist, stammt aus den Jahren 1910 bis 1913 und wurde von den Künstlern Schwarting und Schaper geschaffen. Aus dieser Zeit stammen auch die Kirchenfenster, die Episoden aus dem Leben Christi darstellen.
Erhaltungszustand und Nutzung
Heute ist die Templerkapelle das einzige Überbleibsel der ursprünglichen Komturei des Templerordens in Metz. Sie dient als historisches Denkmal und ist ein bedeutendes Beispiel für die Architektur und Kunst des Templerordens. Die Kapelle zieht zahlreiche Besucher an, die die gut erhaltenen Strukturen und die faszinierenden Fresken besichtigen möchten.
Die Templerkapelle ist nicht nur ein architektonisches Juwel, sondern auch ein Zeugnis der wechselvollen Geschichte der Templer und ihrer Präsenz in Metz. Sie erinnert an eine Zeit, in der religiöse Orden eine bedeutende Rolle in der Stadt spielten und die kulturelle und spirituelle Entwicklung der Region prägten.
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Quellenangaben
Literatur
Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 626–633 (books.google.de).
Weblinks
Commons: Templerkapelle (Metz)
Templerkapelle (Metz): Beschreibung beim französischen Kulturministerium (französischer Text)
Einzelnachweise
↑ Eugene Voltz: Die Templerkapelle. In: cite musicale metz (Hrsg.): Les Cahier lorrains. Paris 1995.
Dieser Text wurde mithilfe von KI bearbeitet https://chat.openai.com