Inhaltsverzeichnis
Standort
Einleitung
Die Saint-Martin-Kirche, eine der ältesten katholischen Die St-Joseph-Kirche in Montigny-lès-Metz ist ein faszinierendes Beispiel sakraler Architektur, das die Geschichte der Region und den tief verwurzelten Glauben ihrer Gemeinde widerspiegelt. Die Kirche befindet sich im Herzen von Montigny-lès-Metz, einer Stadt, die aufgrund ihrer Lage und ihrer historischen Bedeutung ein bedeutendes kulturelles Erbe bewahrt hat. St-Joseph wurde im späten 19. Jahrhundert errichtet und diente seitdem als religiöses und kulturelles Zentrum für die Bewohner der Stadt.Kirchen und Pfarreien in Metz, befindet sich im Viertel Metz-Centre, 25 rue des Huiliers. Der Schutzpatron der Kirche ist Bischof Martin von Tours. Der Glockenturm der Kirche läutet täglich von 8 bis 20 Uhr und ist ein markantes Merkmal im Stadtbild.
Besonders bemerkenswert ist die architektonische Gestaltung der St-Joseph-Kirche, die sowohl Elemente der neogotischen als auch der romanischen Baukunst vereint. Die Kirche besticht durch ihre markanten Türme, die das Stadtbild prägen, sowie durch ihre beeindruckenden Buntglasfenster, die die Geschichte des Christentums und die Heiligen verewigen. Diese Details machen die St-Joseph-Kirche nicht nur zu einem Ort des Gebets, sondern auch zu einem bedeutsamen kunsthistorischen Denkmal.
In der Kirche finden sich zahlreiche Kunstwerke und eine bemerkenswerte Innenausstattung, die die reiche Geschichte und das religiöse Erbe der Region zum Ausdruck bringen. Die Altäre, Gemälde, Statuen und das aufwendige Chorgestühl verdienen besondere Aufmerksamkeit und werden in separaten Beiträgen detailliert beschrieben. Diese Ausstattung wird nicht nur in ihrer künstlerischen Bedeutung, sondern auch in ihrer symbolischen Tiefe beleuchtet, um den Besuchern der Kirche einen besseren Einblick in die religiösen Traditionen der Gemeinde zu bieten.
Im Laufe der Jahre wurde die St-Joseph-Kirche mehrfach restauriert, um ihr ursprüngliches Aussehen zu bewahren und sie an die Bedürfnisse der modernen Zeit anzupassen. Dank der engagierten Arbeit der Gemeinde und verschiedener Denkmalpflegeprojekte konnte die Kirche ihren historischen Charakter erhalten und bleibt ein lebendiges Zeugnis der Geschichte von Montigny-lès-Metz.
Geschichte der St. Joseph Kirche
Die St.-Joseph-Kirche in Montigny-lès-Metz wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut, um dem wachsenden Bedarf der katholischen Gemeinde gerecht zu werden. Die Region, historisch von wechselnden Herrschaftsverhältnissen geprägt, erlebte im 19. und frühen 20. Jahrhundert bedeutende Veränderungen, insbesondere durch die Auswirkungen der Annexion von Elsaß-Lothringen durch das Deutsche Reich nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71.
Der Bau der Kirche begann im Jahr 1903 und wurde 1905 abgeschlossen. Der Architekt Ludwig Becker, der viele weitere Kirchen in der Region entwarf, kombinierte in seinem Design verschiedene architektonische Elemente, um eine monumentale, jedoch zugleich einladende Kirche zu schaffen. Die Kirche wurde dem heiligen Josef geweiht, der als Schutzpatron der Arbeiter und Familien gilt. Diese Widmung spiegelte die Bedürfnisse der aufstrebenden, hauptsächlich von Industriearbeit geprägten Gemeinde wider.
Während des Ersten Weltkriegs blieb die Kirche weitestgehend unversehrt, obwohl die Region stark umkämpft war. Mit der Rückkehr von Elsaß-Lothringen zu Frankreich im Jahr 1918 wurden neue Restaurierungsmaßnahmen unternommen, um die Kirche in einem französischen Stil zu akzentuieren und ihre Bedeutung als geistliches Zentrum der Stadt hervorzuheben.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die St.-Joseph-Kirche erneut in die politischen Wirren hineingezogen. Sie überstand die Besatzung, allerdings nicht ohne Schäden. Nach dem Krieg widmete sich die Gemeinde dem Wiederaufbau und der Instandsetzung der beschädigten Strukturen. In den 1950er und 1960er Jahren wurden mehrere Modernisierungsprojekte durchgeführt, um die Kirche sowohl funktionell als auch optisch zu erneuern.
Seit ihrer Errichtung ist die St.-Joseph-Kirche ein zentraler Ort des Gemeindelebens in Montigny-lès-Metz. Heute steht sie sowohl für die kulturelle als auch die spirituelle Kontinuität der Region und dient als Zeuge der wechselvollen Geschichte Lothringens.
Architektur und Innenraumgestaltung der St. Joseph Kirche
Die St.-Joseph-Kirche in Montigny-lès-Metz zeichnet sich durch eine eindrucksvolle Kombination verschiedener architektonischer Stilelemente aus. Der Architekt Ludwig Becker schuf ein Bauwerk, das sowohl traditionelle als auch moderne Einflüsse vereint und sich harmonisch in das Stadtbild von Montigny-lès-Metz einfügt.
Die Kirche wurde im neugotischen Stil errichtet, der für seine vertikalen Linien und die Verwendung von Spitzbogenfenstern bekannt ist. Die hohe Fassade der Kirche wird von zwei Türmen flankiert, die nicht symmetrisch gestaltet sind – ein Merkmal, das der Kirche ein besonderes Aussehen verleiht. Die Türme sind mit kleinen Giebeln und dekorativen Elementen geschmückt, die an die romanische Bauweise erinnern, was eine interessante Mischung der Stile darstellt.
Die Kirchenfassade ist symmetrisch aufgebaut, mit einem zentralen Eingangsportal, das von zwei Seitentürmen flankiert wird. Das Hauptportal ist in einem Rundbogenstil gehalten, und die darüber liegenden Fenster sind mit einfachem Maßwerk versehen. Diese Gestaltung verleiht dem Gebäude eine harmonische und gleichzeitig robuste Erscheinung. Die Rundbogenfenster sowie die kleineren Rosettenfenster tragen zur Lichtdurchflutung des Kircheninnenraums bei.
Das Langhaus der Kirche ist dreischiffig, mit einem Hauptschiff und zwei Seitenschiffen, die durch Spitzbogenarkaden voneinander getrennt sind. Das Gewölbe im Inneren ist ein Kreuzrippengewölbe, das sich durch seine architektonische Raffinesse auszeichnet. Die schlanken Pfeiler tragen das Gewicht der Decke und lassen das Hauptschiff hoch und leicht erscheinen, während die Seitenschiffe etwas niedriger gehalten sind.
Der Chor der Kirche schließt mit einer Apsis, die durch große Fenster belichtet wird. Diese Fenster sind mit bunten Glasmalereien ausgestattet, die Szenen aus dem Leben des heiligen Josef und anderen biblischen Geschichten darstellen. Die Farben der Glasmalereien schaffen ein beeindruckendes Lichtspiel, das den gesamten Chorraum in eine andächtige Atmosphäre taucht.
Auch das Dach der Kirche ist ein architektonisches Highlight. Es ist mit Schiefer gedeckt, und die Dachfirste sind mit dekorativen Elementen verziert, die an gotische Fialen erinnern. Die architektonische Gestaltung der St.-Joseph-Kirche zeigt damit den Einfluss verschiedener Baustile und bietet den Besuchern einen Einblick in die Baukunst des frühen 20. Jahrhunderts.
Das Innere der Kirche zeichnet sich durch klare Linien und eine großzügige Raumgestaltung aus. Das Hauptschiff ist von zwei schmaleren Seitenschiffen flankiert, die durch Rundbogenarkaden voneinander getrennt sind. Die Arkaden ruhen auf massiven Säulen mit schlichten Kapitellen, die eine leichte Verzierung in Form von floralen Motiven aufweisen. Das Kreuzrippengewölbe im Hauptschiff ist hoch und verleiht dem Raum eine angenehme Weite, die zur meditativen Atmosphäre beiträgt.
Besonders bemerkenswert sind die Wandmalereien und die Glasfenster der Kirche. Die Fenster sind mit leuchtenden Farben gestaltet und zeigen biblische Szenen, die den Innenraum in ein farbenfrohes Licht tauchen, besonders bei direktem Sonnenlicht. Die Malereien an den Wänden und im Gewölbe wurden im Zuge von Restaurierungen im 20. Jahrhundert erneuert, um den ursprünglichen Charakter der Kirche zu bewahren.
Ein weiteres interessantes Element ist die Gestaltung des Altarraums. Der Hochaltar ist schlicht gehalten, mit einem Tabernakel, der von vergoldeten Elementen umgeben ist. Der Chorraum hebt sich durch seine erhöhte Position und die Stufen, die zum Altar führen, deutlich ab, was den liturgischen Mittelpunkt der Kirche unterstreicht.
Bedeutung und Nutzung der St.-Joseph-Kirche im Laufe der Zeit
Die St.-Joseph-Kirche hat seit ihrer Errichtung nicht nur als Gotteshaus gedient, sondern auch als kultureller und gesellschaftlicher Treffpunkt der Gemeinde Montigny-lès-Metz.
Nach ihrer Fertigstellung entwickelte sich die Kirche rasch zu einem wichtigen religiösen Zentrum für die Bevölkerung der Region. Besonders während der beiden Weltkriege spielte sie eine bedeutende Rolle als Ort der Hoffnung und des Gebets. Viele Bürger suchten in den unsicheren Zeiten Trost in der Kirche, und die Gemeinde wurde enger zusammengeschweißt.
Heutzutage dient die St.-Joseph-Kirche sowohl als Ort des Gottesdienstes als auch als Veranstaltungsort für kulturelle Aktivitäten. Die Gemeinde organisiert regelmäßig Konzerte und Vorträge in den Räumlichkeiten der Kirche, die sich durch ihre gute Akustik und ihre ästhetische Atmosphäre für solche Anlässe besonders gut eignen. Darüber hinaus ist die Kirche ein beliebtes Ziel für Besucher und Touristen, die sich für die Geschichte und Architektur von Montigny-lès-Metz interessieren.
Die Bedeutung der Kirche geht daher weit über die religiöse Funktion hinaus. Sie ist ein Symbol für die Geschichte und Identität der Stadt und ein Ort, an dem Tradition und Gemeinschaft aufeinandertreffen.
Besondere Kunstwerke und Ausstattung.
Die St.-Joseph-Kirche beherbergt eine Vielzahl beeindruckender Kunstwerke, die ihre besondere Bedeutung im religiösen und kulturellen Leben der Gemeinde unterstreichen. Besonders auffällig sind die kunstvollen Altäre, die filigranen Skulpturen und die wunderschönen Glasfenster, die das Innere der Kirche in ein farbenprächtiges Licht tauchen. Hier sind einige der wichtigsten Kunstwerke und Ausstattungsstücke, die in der Kirche zu bewundern sind:
Der Hochaltar
Der prächtige Hochaltar aus dem 19. Jahrhundert ist das zentrale Schmuckstück der Kirche. Er ist reich verziert und zeigt im Mittelteil eine Darstellung der Verkündigung. Die kunstvollen Details und die aufwendige Vergoldung machen ihn zu einem Meisterwerk der sakralen Kunst dieser Epoche.
Die Seitenaltäre
Die beiden Seitenaltäre, die dem heiligen Josef und der Jungfrau Maria gewidmet sind, zeigen filigrane Schnitzereien und wunderschöne Figuren. Sie stammen aus dem späten 19. Jahrhundert und beeindrucken durch ihre Detailgenauigkeit.
Buntglasfenster
Die Glasfenster der Kirche St. Joseph in Montigny-lès-Metz sind außergewöhnliche Zeugnisse der sakralen Kunst und tragen maßgeblich zur spirituellen Atmosphäre des Innenraums bei. Jedes Fenster ist ein kunstvoll gestaltetes Werk, das nicht nur dekorativ ist, sondern auch eine tiefere Symbolik und Bedeutung vermittelt.
Das zentrale Motiv der Fenster ist die Krönung Mariens, ein Thema, das häufig in christlicher Kunst zu finden ist und das die besondere Verehrung Marias in der katholischen Tradition widerspiegelt. Diese Darstellung zeigt Maria in einer Szene der Verherrlichung und Erhebung, gekrönt von Engeln und umgeben von strahlenden Lichtern, die ihre Rolle als Himmelskönigin und Fürsprecherin der Gläubigen symbolisieren. Die Farben der Fenster sind kräftig und leuchtend, mit dominierenden Tönen von Blau und Rot, die die Figur der Maria hervorheben und einen faszinierenden Kontrast zu den weicheren Umgebungsfarben bilden.
Die weiteren Fenster zeigen Szenen aus dem Leben Jesu und der Heiligen und sind geprägt von einer detailreichen Ausführung. Der Stil der Glasmalereien spiegelt die künstlerischen Traditionen der Region wider, die auf handwerkliches Geschick und intensive Farbgebung setzen. Viele Fenster wurden vom Glasmaler Michel Frédéric Thiria gestaltet, einem renommierten Künstler aus Nancy, dessen Werke für ihre Präzision und Lebendigkeit bekannt sind. Die Detailtreue, insbesondere bei den Gesichtsausdrücken und den Gewändern der dargestellten Figuren, verleiht den Fenstern eine besondere Tiefe und emotionale Ausdruckskraft.
Einzigartig an diesen Fenstern ist auch die Harmonie zwischen Licht und Farbe, die durch das einfallende Tageslicht im Kirchenraum eine fast magische Wirkung entfaltet. Die Fenster sind so angeordnet, dass sie die Gläubigen beim Eintreten in den Raum willkommen heißen und das Auge des Betrachters zum Altarraum lenken. Besonders bei sonnigem Wetter entsteht durch das gefilterte Licht eine friedvolle und kontemplative Stimmung, die den Raum erleuchtet und eine Atmosphäre des Gebets und der Besinnung schafft.
Die Glasfenster der Kirche St. Joseph sind nicht nur künstlerisch, sondern auch historisch bedeutsam. Die Verwendung von lokalem Handwerk und die Auswahl der dargestellten Szenen spiegeln die religiösen und kulturellen Werte der Region wider und machen die Fenster zu einem integralen Bestandteil des Erbes von Montigny-lès-Metz.
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Quellenangaben
- Die Einweihung der neuen katholischen Pfarrkirche zu Montigny. In: Metzer Zeitung, 31. Juli 1906.
- Kirchenneubau Montigny. In: Metzer Zeitung, 29. Juli 1906.
- Niels Wilcken: Architektur im Grenzraum. Das öffentliche Bauwesen in Elsaß-Lothringen (1871–1918). Saarbrücken 2000, S. 273–275.
- Folz, o. Nachnamen: Metz als deutsche Bezirkshauptstadt (1870–1913). In: A. Ruppel (Hrsg.): Lothringen und seine Hauptstadt. Eine Sammlung orientierender Aufsätze. Metz 1913, S. 372–383.
- Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte. 1866–1918. Band 2: Machtstaat vor der Demokratie. Beck, München 1993, ISBN 3-406-34801-7, S. 72.
- Rolf Wittenbrock: Die Stadterweiterung von Metz (1898–1903). Nationalpolische Interessen und Konfliktfelder in einer grenznahen Festungsstadt. In: Francia, 18/3 (1991), S. 1–23.
- Christiane Pignong-Feller: Metz 1900–1939. Eine imperiale Architektur für eine neue Stadt. Dt. Übertragung von Margarete Ruck-Vinson (Èditions du patrimoine, Centre des monuments nationaux), Paris 2014.
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- L’histoire de l’église Saint Joseph. Bistum Metz, 2020, abgerufen am 4. Mai 2021 (französisch).
- Marcel Grosdidier de Matons: Nouveau guide de Metz, Metz 1936.
- Kirchenneubau Montigny, in: Metzer Zeitung, 29. Juni 1906.
- Kristine Marschall: Sakralbauwerke des Klassizismus und des Historismus im Saarland. (=Veröffentlichungen des Instituts für Landeskunde im Saarland, Band 40), Saarbrücken 2002, S. 84.
- Die Einweihung der neuen katholischen Pfarrkirche zu Montigny, in: Metzer Zeitung, 31. Juli 1906.
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- Niels Wilcken: Vom Drachen Graully zum Centre Pompidou-Metz, Metz, ein Kulturführer, Merzig 2011, S. 216.
- Paul Seidel (Hrsg.): Der Kaiser und die Kunst, Berlin 1907, S. 78.
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- Géza Jászai: Evangelisten- oder Gottes-Symbole?, Zur Ikonologie der Maiestas-Domini-Darstellung der karolingischen Vivian-Bibel, in: Das Münster, Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft, 1, 2019, 72. Jahrgang, Regensburg 2019, S. 25–29.
- https://de.wikipedia.org/wiki/St-Joseph_(Montigny-lès-Metz)